Synthese mit Schablone
Kohlenstoff-freies Fulleren-Analogon
Die Forscher verwenden für ihre Synthese Pentaphosphoferrocen (an ein Eisenatom gebundener Fünfring aus Phosphoratomen) und Kupferchlorid. Als Schablone dient ihnen ein Carboran, eine Verbindung aus Kohlenstoff-, Bor- und Wasserstoffatomen passender Größe (ca. 0,8 nm) und Form (pseudofünffache Symmetrie). Die einzelnen Bausteine aggregieren um das Carboran herum zu einem sphärischen Supermolekül mit fullerenartiger Geometrie und schließen das Carboran als „Gastmolekül“ im Inneren ein. So erhielten die Wissenschaftler eine Struktur, die einem ikosaedrischen Fulleren aus 80 Kohlenstoffatomen entspricht. Dieses Gerüst wird aus zwanzig Kupfer- und sechzig Phosphoratomen aufgebaut, die zu zwölf fünfgliedrigen Ringen aus Phosphoratomen und 30 sechsgliedrigen Ringen aus je zwei Kupfer- und vier Phosphoratomen angeordnet sind. Diese anorganische Hülle steht in elektronischer Wechselwirkung mit dem eingeschlossenen Gastmolekül.
„Die templatkontrollierte Aggregation hat sich damit als ein effizienter Ansatz zur Herstellung großer vollkommen sphärischer Moleküle mit fullerenartiger Topologie erwiesen,“ sagt Scheer. „Das Gastmolekül bestimmt dabei die Größe und Zusammensetzung des fullerenartigen Produkts.“
Originalveröffentlichung: Manfred Scheer et al.; "Ein Kohlenstoff-freies ikosaedrisches Molekül mit C80-Topologie"; Angewandte Chemie 2009
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