Moos macht´s möglich
Richtlinie VDI 3957 Blatt 17: Biologische Messverfahren zur Ermittlung und Beurteilung der Wirkung von Luftverunreinigungen (Bioindikation) - Aktives Monitoring der Schwermetallbelastung mit Torfmoosen (Sphagnum-bag-technique)
Eine wichtige Aufgabe der Umweltüberwachung ist die Indikation von Schwermetalleinträgen. Aufgrund ihrer Fähigkeit, in hohem Maße Schadstoffe aufzunehmen, eignen sich Torfmoose besonders gut für das Ermitteln und Beurteilen der atmosphärischen Schwermetallbelastung. Die Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN beschreibt in der neuen Richtlinie VDI 3957 Blatt 17, wie standardisiert vorzugehen ist.

Torfmoose weisen Schwermetallbelastung nach.
Prof. Jan-Peter Frahm, Uni Bonn
Grundlage des Verfahrens ist das aktive Biomonitoring mit der sogenannten „Sphagnum-bag-technique“. Bei dieser Methode werden die in Reinluftgebieten gesammelten Torfmoose in Nylonnetze gefüllt, dann in den zu überwachenden Gebieten über einen definierten Zeitraum exponiert und anschließend auf ihre Schwermetallgehalte, wie zum Beispiel Blei, Cadmium, Chrom und Quecksilber, analysiert. Unterschiede der Schwermetallgehalte der Moose an den Untersuchungspunkten geben Auskunft über die Verteilung und das Ausmaß der Schwermetallbelastung.
Neben herkömmlichen Immissionsmessungen, die überwiegend auf physikalisch-chemischen Messmethoden beruhen, kommen alternative Methoden unter Einbeziehung lebender Organismen zur Beobachtung der Umweltsituation, sogenannte Bioindikatoren, immer häufiger zum Einsatz. Untersuchungen mit Bioindikatoren sind aufgrund des geringen Personalaufwandes und Materialeinsatzes meist kostengünstig und erlauben eine wirkungsbezogene Aussage der Immissionssituation.
Herausgeber der Richtlinie VDI 3957 Blatt 17 ist die Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN - Normenausschuss KRdL.
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