Otto-Hahn-Preis für Göttinger Physiker Stefan Hell
Forscher wird für ultrascharfes Lichtmikroskop ausgezeichnet
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde allgemein angenommen, dass Lichtmikroskope, die fokussiertes Licht verwenden, keine Details auflösen können, welche deutlich kleiner sind als 200 Nanometer. Stefan Hell gelang es erstmalig, diese "Abbe'sche Beugungsgrenze" fundamental zu überwinden: Die von ihm entwickelte STED-Mikroskopie erreicht mittlerweile eine Auflösung von etwa 10 bis 20 Nanometern - wobei sich das Auflösungsvermögen prinzipiell bis auf molekulare Abmessungen verfeinern lässt. Die STED-Mikroskopie verwendet dafür gebündeltes Laserlicht und wird in der Regel auf Proben angewandt, die mit fluoreszierenden Farbstoffen markiert sind.
Dieses Verfahren hat insbesondere im Bereich der Zellforschung neue Untersuchungsmöglichkeiten aufgetan, da es Abbildungen ungekannter Detailschärfe vom Inneren von Zellen liefert: Mit der STED-Mikroskopie und verwandten Ansätzen kann beispielsweise verfolgt werden, wie sich Eiweißmoleküle (Proteine) innerhalb einer Zelle verteilen.
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