Wie sich Elektronen bewegen: Bildverarbeitung mit Attosekundenauflösung
Der Karl-Scheel-Preis 2010 der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin geht an Olga Smirnova vom Max-Born-Institut Berlin
Die Physikalische Gesellschaft zu Berlin (PGzB) verleiht den Karl-Scheel-Preis 2010 an Dr. Olga Smirnova vom Max-Born-Institut (MBI) für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie „in Würdigung ihrer herausragenden Arbeiten zur Bildverarbeitung mit Attosekundenauflösung, insbesondere für die Entwicklung einer Spektroskopie an kleinen Molekülen mittels höherer Harmonischer.“ Dr. Olga Smirnova hat eine Methode entwickelt, bei der Elektronen als Antwort auf den Beschuss mit einem ultrastarken Laserpuls Lichtblitze im Attosekundenbereich aussenden. Diese Lichtblitze sind ungerade Vielfache der eingestrahlten Frequenz, sogenannte höhere Harmonische. Ihre Eigenschaften geben direkt darüber Auskunft, wie sich die elektronischen Zustände in einem Molekül verändern, nachdem ein Elektron herausgelöst worden ist, es also ionisiert wurde.
In der Begründung der PGzB heißt es: „Frau Smirnova hat in ihren theoretischen Arbeiten gezeigt, wie man die Erzeugung von höheren Harmonischen einer elektromagnetischen Welle verwenden kann, um die Mehrfachelektronenantwort von Molekülen auf deren Ionisierung mit Attosekundenauflösung zu untersuchen. Sie hat dabei eine Methode entwickelt, mit der man unterschiedliche Eigenschaften der Emission höherer Harmonischer wie zum Beispiel Spektren, Phasen und Polarisationen des emittierten Lichts nutzen kann, um die zeitlichen Informationen der zugrundeliegenden Mehrfachelektronendynamik in dem Molekül auf der Attosekundenskala zu dekodieren.“
Olga Smirnova leitet seit Anfang 2009 eine Juniorgruppe im Bereich Licht-Materie-Wechselwirkung in intensiven Laserfeldern des Max-Born-Instituts, Direktor dieses Bereichs ist Prof. Dr. Wolfgang Sandner.
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