BUND-Weihnachtsbaumtest 2023: Über zwei Drittel der Bäume mit Pestiziden belastet
Umweltverband fordert Pestizidreduktion und Glyphosat-Einschränkung
Pestizide auf Plantagen großes Problem für Artenvielfalt
Hölzel: „Weihnachtsbäume landen oftmals nach wenigen Tagen schon wieder vor den Haustüren und im Müll. Die Gifte, die beim Aufwuchs eingesetzt werden, bleiben jedoch viel länger in der Umwelt zurück und sind ein großes Problem für die Artenvielfalt. Sie gelangen in Böden, Luft und Gewässer. Sie töten und schädigen Nützlinge. Sechs der gefundenen Wirkstoffe sind hoch giftig für Bienen, Vögel, Regenwürmer, Fische oder Wasserorganismen. Das gerade wieder in der EU zugelassene Totalherbizid Glyphosat hat weitrechende, negative Auswirkung auf die Ökosysteme, weil es in großem Stil Futterpflanzen für Insekten vernichtet. In fünf Weihnachtsbäumen wurde Glyphosat im BUND-Test nachgewiesen.“
Der BUND empfiehlt Verbraucher*innen den Kauf von Bio-Weihnachtsbäumen. Auf diesen Plantagen werden keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt. Die nicht chemischen Alternativen sind bekannt und werden dort genutzt: Organischer Dünger und größere Baumabstände können den Einsatz von Fungiziden senken. Mit Landschaftselementen wie Blühstreifen, Hecken oder Steinhaufen werden Nützlinge angelockt, die Schädlinge im Griff halten. Und statt Glyphosat oder andere gefährliche Herbizide einzusetzen, kann gemäht werden. Auch eine Beweidung mit Schafen ist möglich. Zu empfehlen sind ebenfalls Bäume aus ökologischer Waldwirtschaft, zu erkennen am FSC-Siegel.
Viele Menschen fragen sich, ob es überhaupt ein echter Baum sein muss. Ökologischere Alternativen sind zum Beispiel Zweige von Nadelbäumen, Holzgestelle oder sonstige kreative Objekte aus Naturmaterialien, die geschmückt werden können. Auch beim Weihnachtsbaumschmuck empfiehlt der BUND Naturmaterialien wie Holz, Stroh, Papier, bemalten Salzteig, Filz oder Wolle. Der Plastikweihnachtsbaum ist keine Alternative. Er besteht aus fossilen Rohstoffen und enthält oft schädliche Chemikalien wie Weichmacher und hat in der Regel lange Transportwege hinter sich.
Hölzel: “Unser Weihnachtsbaumtest zeigt es erneut. Ohne gesetzliche Vorgaben und Kontrollen ist ein Wandel beim Pestizideinsatz nicht zu erreichen. Der BUND fordert die Bundesregierung auf, zügig ein nationales Reduktionsprogramm für Pestizide vorzulegen. Für das gerade von der EU wiederzugelassene Glyphosat müssen in den nächsten sechs Monaten strenge nationale Anwendungsberschränkungen erlassen werden. Die Landwirt*innen müssen bei der Anwendung von nicht-chemischen Alternativen unterstützt werden.”
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Politik & Gesetze
Holen Sie sich die Analytik- und Labortechnik-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.