DKFZ-Ausgründung Epignostix erhält 4,3 Mio. € Seed-Runde zur Vermarktung eines diagnostischen Tumorklassifizierers
Präzise Krebsklassifizierung von Subtypen, die sonst schwer oder gar nicht zu unterscheiden sind
CARMA FUND I Capital GmbH & Co KG führte die Finanzierungsrunde an, an der sich der High-Tech Gründerfonds, die LBBW Venture Capital GmbH und der Start-up BW Seed Fonds beteiligten. Die Technologie von Heidelberg Epignostix basiert auf mehr als zehn Jahren intensiver Forschung, die ursprünglich am Hopp Kinderkrebszentrum Heidelberg (KiTZ), dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), dem Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) und der Universität Heidelberg durchgeführt wurde. Durch die Kombination von Epigenetik und Bioinformatik auf der Grundlage künstlicher Intelligenz ermöglichen ihre Software-Algorithmen eine präzise Klassifizierung von Krebs-Subtypen, die sonst nur schwer oder gar nicht zu unterscheiden sind. Die Technologie basiert auf der DNA-Methylierung, einem Muster chemischer Markierungen auf der Tumor-DNA, die wie genomische Fingerabdrücke funktionieren. Der Algorithmus wurde bisher auf mehr als 150 000 Patientenproben angewandt.
Das Unternehmen befasst sich mit der Klassifizierung von Hirntumoren, da ein hoher Bedarf an verbesserter diagnostischer Genauigkeit besteht. Die auf Methylierung basierende Tumorklassifizierung wird inzwischen von den WHO-Richtlinien als präzises Klassifizierungsinstrument empfohlen, das eine bessere klinische Versorgung von Krebspatienten ermöglicht.
"CARMA FUND I Capital freut sich, diesen vielversprechenden Ansatz in der Präzisionskrebsdiagnostik zu unterstützen", sagte Martin Raditsch, geschäftsführender Gesellschafter von CARMA. Katharina Severin, Investmentmanagerin beim High-Tech Gründerfonds, ergänzt: "Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit dem hervorragenden Epignostix-Team, um ein transformatives Portfolio für die Krebsdiagnostik bei Hirntumoren und darüber hinaus zu schaffen."
"Heidelberg Epignostix ist hocherfreut, sich die finanzielle Unterstützung einer Gruppe zu sichern, die über profunde Expertise im Gesundheitswesen und im Onkologiemarkt verfügt", sagte David Jones von KiTZ und DKFZ, Mitgründer und Geschäftsführer von Heidelberg Epignostix. "Wir verfügen über eine sehr robuste Technologie und gehen davon aus, dass wir den Heidelberg Brain Tumor Classifier im Jahr 2025 als zugelassenen diagnostischen Test auf den Markt bringen werden." Felix Sahm, Mitbegründer und Leiter der Molekularen Neuropathologie am Universitätsklinikum Heidelberg, ergänzt: "Wir konzentrieren uns zunächst auf Hirntumore, wo eine große Patientenpopulation und die hohe Relevanz bei Krebserkrankungen im Kindesalter bereits zu einer schnellen Akzeptanz geführt haben, werden aber schnell auf andere Tumorindikationen expandieren."
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