Chemiker James Lisy untersucht Mikrosolvatation
Humboldtforschungspreisträger an der RUB
Grundlage für Verständnis von Ladungstransport in Flüssigkeiten
Die geplanten Untersuchungen zur "Mikrosolvatation" finden in supraflüssigen Heliumnanotröpfchen statt. Das sind Zusammenballungen (Cluster), die aus ca. 6000 Heliumatomen bestehen. Die in einem Überdruckstrahl erzeugten supraflüssigen Heliumtröpfchen dienen als "Staubsauger", die alles aufnehmen, was in kleinsten Mengen im Vakuum vorliegt. Diese Moleküle, in diesem Fall Ionen, kühlen dann auf -272,78 °C ab. Anschließend können die Forscher einzelne Moleküle anlagern und die Veränderungen aufzeichnen. Das Fach dieser Methode heißt "Chemie bei ultrakalten Temperaturen". Lisy und Havenith nutzen die Infrarotspektroskopie, um die gebildeten Molekülionenkomplexe eingehend zu charakterisieren. Ein detailliertes Verständnis der Solvatation ist Voraussetzung für Schlüsseltechnologien, z.B. im Bereich der "grünen" Chemie und der Elektrochemie.
Besondere Auszeichnung
Das Preisgeld von 60.000 Euro verleiht die Humboldt Stiftung an Wissenschaftler, die in der Vergangenheit bahnbrechende Forschungsergebnisse erzielten und von denen sie auch in Zukunft signifikante Impulse für die Wissenschaft erwarten. Die Preisträger können den Ort für ihre Forschungsarbeiten in Deutschland frei wählen.
Vita von Prof. Lisy
James M. Lisy machte 1974 seinen Abschluss in Chemie und Mathematik an der Iowa State University. 1979 promovierte er an der Harvard University in chemischer Physik und ist seit 1981 Professor an der Fakultät für Chemie an der University of Illinois. Lisy nutzt Technologien der Molekularstrahl- und Laserspektroskopie um die Eigenschaften von Ionencluster zu erforschen. Seit 20 Jahren ist er international anerkannt für Ionensolvatisierung in biologischen und ökologischen Systemen.
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