Grundsteinlegung für eines der modernsten Nanoelektronik-Labore Europas
Forschungszentrum Jülich
Thomas Rachel (MdB), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), hob die Bedeutung der HNF für den Forschungsstandort hervor: "Die HNF in Jülich ermöglicht nicht nur den Mitarbeitern des Forschungszentrums unter modernsten Bedingungen zu forschen, sondern steht auch Universitäten und Partner aus der Industrie offen. Damit leistet das Labor einen wichtigen Beitrag zum Wissenstransfer in der deutschen Forschungslandschaft."
Professor Achim Bachem, Vorstandvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, verdeutliche die Möglichkeiten der Nanoelektronik am Beispiel mobiler Datenspeicher. "In den 1980er Jahren hätte sich kaum jemand vorstellen können, einmal einige Gigabyte Speicherplatz einfach am Schlüsselbund mit sich zu tragen. Die Entwicklung war auf diesem Gebiet in den vergangenen Jahren rasant. Mit Hilfe der Nanotechnologie werden wir in Zukunft in neue Dimensionen elektronischer Datenspeicher vordringen können", sagte Bachem.
Jülicher Forscher wollen mit der HNF die bewährte Siliziumtechnologie bis an die Grenze des physikalisch Machbaren weiterentwickeln. Darüber hinaus sollen darin auch neuartige, zukunftsweisende Schaltungen getestet werden, die auf anderen Materialien und Prinzipien aufbauen – auf neu entdeckten Oxiden etwa, dem Elektronenspin oder Schnittstellen zu lebenden Zellen. Diese könnten neue Anwendungen ermöglichen, etwa effiziente Chips für den Null-Watt-PC, nicht-flüchtige Computerspeicher oder innovative Lösungen und Sensoren aus der Verknüpfung von Biologie und Elektronik.
Die HNF wird zu 90 Prozent durch das BMBF und zu 10 Prozent durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen (MIWF) mit rund 25 Millionen Euro aus Mitteln der Helmholtz-Gemeinschaft finanziert - 11,65 Millionen fließen in das Gebäude, weitere 13,8 Millionen Euro in wissenschaftliche Anlagen und Betriebstechnik. In den Reinräumen werden unter anderem Geräte zur Belichtung, Reinigung und Kontrolle von Wafern installiert. Die Ausstattung umfasst außerdem ein sogenanntes Epitaxie- und Nanofabrikationscluster und macht das Labor zu einer europaweit einzigartigen Einrichtung. Das Cluster wird als zusammenhängende Einrichtung auf einer Fläche von sechs mal fünfzehn Metern angelegt, auf der zunächst künstliche Kristallstrukturen erzeugt und anschließend Schaltkreise im Nanometermaßstab erstellt werden können.
Eine besondere Rolle wird in diesem Zusammenhang die enge Partnerschaft zur RWTH Aachen im Rahmen der Jülich Aachen Research Alliance (JARA) spielen. Hier werden die Kompetenzen der Partner in Lehre und Forschung gebündelt, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten und die Fundamente der zukünftigen Informationsverarbeitung zu legen.
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