Seuche auf dem Vormarsch: Diagnostik spürt Syphilis auf
Obgleich durch Penicillin selten geworden, ist die Seuche schon wieder im Kommen: Die Anzahl der dem Robert Koch Institut (RKI) gemeldeten Syphilis-Fälle ist im vergangenen Jahr um fast 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Demnach wurden im Jahr 2011 bundesweit 3.698 Syphilis-Neuerkrankungen festgestellt, im Jahr 2010 waren es noch 3033 Fälle. Dies entspricht 4,5 Infektionen auf 100.000 Einwohner, der höchsten Zahl von Neuerkrankungen seit Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001. Tendenz steigend. Besonders in den Sommermonaten zwischen Juli und September ist die Übertragung der Erreger am höchsten, vornehmlich in Großstädten.
Experten vermuten als Ursache eine veränderte sexuelle Risikobereitschaft. Tückisch: Die ersten Anzeichen bleiben oft unbemerkt oder heilen zunächst aus. Etwa acht Wochen nach der Infektion treten grippeartige Beschwerden auf. Sicherheit verschafft allein die Labordiagnostik: „Mit verschiedenen Tests lässt sich der Syphilis-Erreger präzise nachweisen“, sagt der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Diagnostica-Industrie (VDGH), Matthias Borst. „Auch kann mit Hilfe der Diagnostik der Krankheitsverlauf vom Arzt besser beurteilt sowie eine Einschätzung der Behandlungsbedürftigkeit vorgenommen werden.“
Gut findet der Verbandschef, dass die Schwangerschaftsvorsorge der Gesetzlichen Krankenversicherung Untersuchungen vorsieht, die vor einer Übertragung der Syphilis auf das ungeborene Kind schützen. Bei Blutspenden ist die Infektionsgefahr durch Pflichttestungen so gut wie ausgeschlossen. „Dennoch kann mehr getan werden“, fordert Borst: „Wenn bekannt ist, dass die sexuelle Risikobereitschaft steigt, ist Prävention umso wichtiger“, so der VDGH-Vorstandschef. „Gründliche Aufklärung über die Übertragungswege und den Schutz sind eines. Aber auch unermüdliche Hinweise über die Notwendigkeit, im Zweifelsfall den Arzt aufzusuchen und sich testen zu lassen, wenn man möglicherweise ein Risiko eingegangen ist, gehören dazu“, so Borst.
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