Gründungsvertrag für das Forschungszentrum Medizintechnik Hamburg unterzeichnet

31.05.2013 - Deutschland

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf - UKE - und TUHH gründen das Forschungszentrum Medizintechnik mit dem Ziel ein gemeinsames Exzellenzzentrum mit herausragender wissenschaftlicher Leistungsfähigkeit zu errichten. Zugleich soll mit der Bündelung medizinischer und ingenieurwissenschaftlicher Kompetenz der Wissenschaftsstandort Hamburg gestärkt werden. Durch die Verbindung leistungsstarker Forschungsschwerpunkte der TUHH und des UKE innerhalb des einrichtungsübergreifenden Zentrums sollen attraktive Bedingungen für interdisziplinäre Forschung und attraktive Förderbedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs geschaffen werden.

"Die Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH) und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) verbindet eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit. Beide Einrichtungen beabsichtigen, die bewährte Kooperation im Rahmen der Gründung eines virtuellen Forschungszentrums im Bereich Medizintechnik auszubauen." Mit diesem Absatz beginnt die Vereinbarung zur Einrichtung des Forschungszentrums Medizintechnik Hamburg/FMTHH.

Hinter den Kooperationspartnern TUHH und UKE stehen Spitzenwissenschaftler beider Universitäten. Es sind Persönlichkeiten mit hervorragenden Fachkenntnissen und Erfahrungen in den Wissenschaftsdisziplinen des Forschungszentrums Medizintechnik Hamburg. Die TUHH vertreten: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Krautschneider, Prof. Dr. Michael Morlock, Prof. Dr.-Ing. Ralf Pörtner und Prof. Dr. Gerold Schneider. Aus dem UKE kommen: Prof. Dr. med. Gerhard Adam, Prof. Dr. med. Michael Amling, Prof. Dr. med. Klaus Püschel sowie Prof. Dr. med. Udo Schumacher.

Beispiele ihrer bisherigen erfolgreichen Kooperationen sind verbesserte Prothesen, Erfolge in der Gelenkregeneration oder die Entwicklung nanoelektronischer Implantate. Die genannten Professoren des Forschungszentrums bilden gleichzeitig das Direktorium für das als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) organisierte Zentrum. Das Direktorium entscheidet über die inhaltlichen Schwerpunkte des Forschungszentrums Medizintechnik.

Formulierte Ziele sind die noch engere Zusammenarbeit zwischen Forschung und Lehre unter dem Dach des Forschungszentrums einschließlich der Schaffung neuer interdisziplinärer Forschungsschwerpunkte insbesondere in den Bereichen Imaging, Gelenke/Prothetik und Nanosensoren. Mitglieder des FMTHH-Leitungsgremiums sind TUHH-Präsident Garabed Antranikan und Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, UKE-Vorstand und Dekan der Medizinischen Fakultät.

Die Arbeit des FMTHH konzentriert sich auf folgende Schwerpunkte:

  • Vertiefung der bestehenden Forschungskooperationen insbesondere im Bereich der Gelenke/Prothetik und Nanosensoren sowohl anwendungsnah als auch in der Grundlagenforschung;
  • vereinfachte Nachwuchsförderung;
  • Ausbau eines starken Medizin-Standorts in Hamburg;
  • strategische Partnerschaften mit der Industrie;
  • Verstärkung des Austauschs bei den bereits bestehenden Studiengängen;
  • Einrichtung eines gemeinsamen berufsbegleitenden Studiengangs für Medizintechnik.

Mit vorrangigem Interesse verfolgen die acht Mitglieder des Direktoriums die Forschungsförderung junger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Als Fördergelder stehen seitens TUHH und UKE jährlich je 125.000 Euro bereit. "Wir wollen anderen die Möglichkeit geben, etwas aufzubauen. Deshalb werden bei uns interessante und vielversprechende Projekte und Ideen auf unkomplizierte Art und Weise und vor allem zeitnah gefördert", heißt es aus dem Direktorium: "Die erste Anschubfinanzierung wird noch in diesem Jahr vergeben. Die Antragsfrist für die ersten Forschungsanträge endet am 31. Juli 2013." Antragsteller sind mindestens ein/e Wissenschaftler/in von UKE und TUHH. Dazu Professor Morlock: "Einzureichen ist eine kurze, ein bis zwei Seiten umfassende, klare Begründung des Forschungsvorhabens. Nach einem Jahr soll das Projekt in einem Berichtskolloquium vorgestellt werden. Sechs Monate vor Beendigung der beispielsweise zweijährigen Förderung erwarten wir ein Papier, das die Grundlage für einen Antrag zu einer weiteren Förderung bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bildet. Alternativ ist die Vorlage einer anderweitigen Publikation, resultierend aus der Forschungsarbeit. Wenn jedes dritte von uns geförderte Projekt ein Antrag wird, dann ist das grandios."

"Hamburg steht in der Tradition als Stifterstadt", ergänzt Professor Krautschneider. " Wir haben auch das Ziel, Sponsoren zu gewinnen und mit ihrer Unterstützung unser noch bescheidenes Budget aufzustocken. Was uns als Einrichtung attraktiv macht und deutschlandweit von anderen Forschungszentren unterscheidet, ist die Tatsache, dass wir unsere Projekte von der wissenschaftlichen Idee bis hin zur Umsetzung auf Hamburg beschränken und Fördermittelmittel allein in Hamburg zur Verfügung stellen. Das stärkt die Hansestadt als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort."

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