Neue Filtertechnologie: Mit Edelgas Poren in Edelstahl bohren
Foto: HZDR
„Bei unserem Herstellungsprozess werden Edelgas-Atome mittels Ladung zunächst beschleunigt und so in großer Anzahl in die Edelstahlfolie implantiert. Die Atome häufen sich in der Folie an, wodurch sich kleine Bläschen bilden, aus denen dann größere Poren entstehen“, erläutert Stephan Brinke-Seiferth, Geschäftsführer der i3 Membrane GmbH, der zusammen mit Prof. Andreas Kolitsch vom HZDR 2012 die Idee zur Herstellung der Membran hatte.
Die entwickelte Edelstahlmembran ist besonders beständig und flexibel. Da bei der Herstellung keine schädlichen Chemikalien genutzt werden, unterstützt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt die Entwicklung mit 250.000 Euro. Erstes Anwendungsfeld nach dem Markteintritt, der zum Juni 2015 geplant ist, soll die Probenvorbereitung zur Spurenstoffanalytik sein. Weitere Anwendungsfelder sind im Bereich der Biotechnologie, aber auch in der Wasseraufbereitung geplant.
Der Markt für Membranen weist weltweit einen Jahresumsatz von 15 Milliarden US-Dollar auf und wächst mit etwa zehn Prozent pro Jahr. Die Hälfte der Umsätze wird im Medizin- und Pharmabereich erzielt. Dabei sind Filtermembranen aus Kunststoffen, die in den 1960er Jahren entwickelt wurden, nach wie vor marktbestimmend. Ziel der i3 Membrane GmbH ist es, eine vorteilhafte Alternative zu Kunststoffmembranen in besonders sensiblen Anwendungsbereichen zu etablieren.
„Uns hat der intelligente, aber dennoch einfache Produktionsprozess der Filtermembran überzeugt. Wir freuen uns sehr, das erfahrene Team beim Aufbau des Unternehmens zu unterstützen“, kommentiert Ron Winkler, Investmentmanager, die Finanzierung durch den High-Tech Gründerfonds.
„Wir halten das neu zu etablierende Verfahren der i3 für technologisch äußerst innovativ und gehen davon aus, dass damit eine neue Generation von Membranen – aufbauend auf dieser Plattformtechnologie – geschaffen werden kann“, begründet Dörte Bunge vom Innovationsstarter Fonds Hamburg das Investment.
Die i3 Membrane GmbH wurde im April 2013 mit Unterstützung der Helmholtz-Gemeinschaft mit dem Ziel gegründet, die entwickelte Plattformtechnologie möglichst zeitnah in den Markt zu bringen. „Dies ist auch ein Ergebnis des sehr guten Technologietransfers des Helmholtz-Zentrums in Dresden“, resümiert Stephan Brinke-Seiferth.
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