Sodbrennen: Echtzeit-MRT macht Ursachen sichtbar
Weltweit einzigartig: Neue Methode zur Darstellung und Entdeckung der Ursachen von Sodbrennen entwickelt
UMG
Leiter des interdisziplinären Teams sind Prof. Dr. Jens Frahm, Biomedizinische NMR Forschungs GmbH im MPI für biophysikalische Chemie Göttingen, und Priv.-Doz. Dr. Alexander Beham, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie der UMG (Direktor: Prof. Dr. Michael Ghadimi). Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe mit einer Untersuchung an 24 Patienten wurden im Juli 2015 in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht.
„Bilder vom Schluckakt in Echtzeit liefern uns völlig neue Grundlagen für detaillierte Analysen von krankhaften Zuständen. Wir können Ursachen von Sodbrennen oder verschiedene Formen von Schluckstörungen genauer erkennen und die Behandlung gezielt darauf ausrichten“, sagt Priv.-Doz. Dr. Alexander Beham, Experte für die Behandlung von Sodbrennen in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie der UMG.
Die Echtzeit-MRT liefert Bilder, mit denen der Schluckvorgang vom Mundraum durch die Speiseröhre bis zum Mageneingang verfolgt werden kann. Auch der Reflux, der entscheidende Akt für Sodbrennen, lässt sich unmittelbar beobachten: Um den Eintritt von Magensäure in die Speiseröhre auszulösen, reicht eine einfache Pressung auf den Bauch des Patienten. „Auf diese Weise lässt sich Sodbrennen diagnostizieren. Gleichzeitig können wir auch die anatomische oder funktionelle Veränderung entdecken, die dem Sodbrennen zugrunde liegt. Wir können jetzt ganz genau sehen, was die Ursache ist: Das kann eine verzögerte Muskelbeweglichkeit (Peristaltik) der Speiseröhre sein oder eine Störung des Übergangs von der Speiseröhre in den Magen oder eine Entleerungsstörung des Magens in den Darm“, so Priv.-Doz. Dr. Beham.
Zurzeit untersuchen die Göttinger Forscher gemeinsam mit Kollegen aus dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (Direktor: Prof. Dr. Joachim Lotz) der UMG und aus der Klinik für Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie (Direktor: Prof. Dr. Volker Ellenrieder) der UMG eine größere Patientengruppe mit 100 Patienten. Ziel ist es herauszufinden, inwieweit die bisher verwendeten, invasiveren Techniken zur Abklärung von Refluxerkrankungen und Schluckstörungen durch die Echtzeit-MRT ersetzt werden können.
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