Proteine entdecken, zählen, katalogisieren
Wissenschaftler bestimmen zuverlässig definiertes mitochondriales Proteom in der Bäckerhefe
Illustration: Christian D. Peikert
Mittels der quantitativen Massenspektrometrie und mit bioinformatischen Methoden bestimmte zunächst ein Team aus Warscheids Arbeitsgruppe die Häufigkeit von Tausenden von Proteinen in unterschiedlichen Zellbestandteilen der Bäckerhefe. Ein Team aus der Arbeitsgruppe von Wiedemann analysierte die mitochondrialen Proteine mithilfe biochemischer Methoden und Mikroskopie. Das daraus resultierende mitochondriale Proteom umfasst insgesamt 901 Proteine. 82 davon waren zuvor noch nicht mit Mitochondrien assoziiert worden, bei 119 weiteren war die Lokalisierung in Mitochondrien nicht eindeutig.
Während Menschen beim Atmen Sauerstoff verbrauchen, können Hefezellen ihn entweder veratmen oder einen als Gärung oder Fermentation bezeichneten Stoffwechselweg verwenden, der aus der Herstellung alkoholischer Getränke bekannt ist. Die Wissenschaftler ließen Hefezellen im fermentativen oder respiratorischen Medium wachsen und stellten fest, dass der Wechsel von fermentativen zu respiratorischen Bedingungen dramatische Änderungen in Mitochondrien verursacht: Die Menge an mitochondrialen Proteinen einer einzelnen Zelle verdoppelt sich, und die Enzyme, die für die Sauerstoffatmung benötigt werden, liegen bei Wachstum in respiratorischem Medium sogar in vierfacher Menge vor.
Die Wissenschaftler untersuchten außerdem, in welchen Bereichen des Mitochondriums die verschiedenen Proteine lokalisiert sind und wie neu entdeckte Proteine mit anderen Proteinen in Netzwerken zusammenspielen. Damit gewannen sie weitreichende Daten über das neu definierte mitochondriale Proteom der Bäckerhefe.
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