Erfreuliche Prognosen in der Photonik

Auslandsgeschäft positiver beurteilt als das Inlandsgeschäft

04.05.2004

Eine Verbandsumfrage zur wirtschaftlichen Lage im Bereich der Optischen Technologien (Photonik) ergab mehrheitlich positive Prognosen für das laufende Jahr 2004. Wie SPECTARIS-Hauptgeschäftsführer Sven Behrens anlässlich des Aachener Kolloquiums für Lasertechnik erklärte, erwarteten 66 % der befragten Unternehmen eine Umsatzsteigerung. Dabei gingen 73 % der Firmen von einem steigenden Auslandsumsatz aus, aber nur 37 % von Zuwächsen im Inland.

Die Beurteilung des Inlandsgeschäfts hängt dabei auch sichtbar von der Unternehmensgröße ab: Während nur ein Viertel der kleineren Unternehmen (unter 10 Millionen Euro Umsatz) hier eine Belebung erwartet, tun dies immer-hin noch mehr als die Hälfte der größeren Firmen (über 10 Millionen Euro Umsatz). Erfreulich ist, dass jede zweite Firma Neueinstellungen plant und nur 7 % der Befragten von einem Personalabbau ausgehen.

In 2003 lag der Umsatz der Industrie für Laser & Optische Komponenten nach vorläufigen Angaben mit 4,01 Mrd. Euro rund 1,2 % über dem Ergebnis des Vorjahres. Dabei konnten sowohl im Inland als auch im Ausland leichte Zuwächse erzielt werden. Der Inlandsumsatz lag mit 1,4 Mrd. Euro um 1,3 % über dem Vorjahresniveau. Mit 2,61 Mrd. Euro konnte auch der Auslandsumsatz im Jahr 2003 um rund 1,1 % zulegen. Die Anzahl der rund 39.940 Beschäftigten in den 349 Betrieben (2002: 352) war dagegen leicht rückläufig (-0,7 %).

Da 56 % der befragten Unternehmen negative Auswirkungen für das Exportgeschäft durch die derzeitige Entwick-lung des Wechselkursverhältnisses Euro zu US-Dollar erwarten, haben zwei von drei größeren Unternehmen Maßnahmen zur Absicherung des Wechselkursrisikos bei Auslandsgeschäften ergriffen. Bei den kleineren Firmen der Branche ist es trotz des erkannten Problems nur etwa jedes dritte Unternehmen.

Als unproblematisch wird dagegen die EU-Osterweiterung gewertet. Dieser Vorgang wird eher positiv beurteilt und als Marktchance gesehen. Ein Drittel der kleineren Firmen und 44 % der größeren Unternehmen sehen Vorteile. Knapp die Hälfte der kleineren und gut die Hälfte der größeren Unternehmen sehen überhaupt keine Auswirkun-gen. Lediglich jedes fünfte Unternehmen mit einem Umsatz unter 10 Millionen Euro erwartet durch die EU-Osterweiterung negative Effekte.

Interessant ist in diesem Kontext, dass 18,4 % der deutschen Hersteller von Optischen Komponenten beabsichti-gen, Teile ihrer Produktion in den nächsten 1-2 Jahren ins Ausland zu verlagern. 10,5 % gehen von einer Verlage-rung innerhalb Europas aus, während 7,9 % eine Verlagerung nach Asien planen. Oftmals soll durch die Verlage-rung von Produktionsteilen ins Ausland mehr Marktnähe erreicht werden. Auch wenn der Prozentanteil im Ver-gleich zu anderen Branchen gering ist, offenbaren die Zahlen, dass der internationale Wettbewerbsdruck in diesem Segment zugenommen hat und der Wirtschaftsstandort Deutschland nur bedingt in der Lage ist, dieser Situation Rechnung zu tragen.

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