Wissenschaftler der TU Berlin beseitigen Uranspuren im Trinkwasser mithilfe neuartiger Adsorptionstechniken
Sebastian Schimmelpfennig hat jetzt die Grundlagen für ein Aufbereitungsverfahren geschaffen, das an die erfolgreiche Arsenbeseitigung anknüpft, die ebenfalls an der TU Berlin entwickelt wurde und heute vielfach im Einsatz ist. Grundlage der Aufbereitung ist die Festbettfiltertechnik, wobei Uran an granuliertem Eisenhydroxid (GEH) adsorbiert wird. Dieses besitzt eine ausreichend große innere Oberfläche, an die sich die Uranionen anlagern können.
Die Schwierigkeit sowohl bei der Uranbeseitigung als auch der Urananalytik ist die komplexe Speziation des Metallions in wässrigen Lösungen. Je nach pH-Wert, dem Salzgehalt sowie der Anwesenheit anderer Wasserinhaltsstoffe bilden sich unterschiedliche Uranspezies (Uran(VI)-ionen, Carbonate, Oxide, Phosphate usw.), die an Metalloxiden völlig unterschiedlich adsorbieren. Ist das Wasser zum Beispiel besonders reich an Carbonationen, entstehen stabile Uran-Carbonat-Komplexe, die überhaupt nicht adsorbieren. Sebastian Schimmelpfennig hat deshalb das Adsorptionsverhalten aller löslichen Uranspezies in Abhängigkeit von den verschiedenen Einflussfaktoren untersucht. Er hat zum Beispiel die Komplexbildungskonstanten ermittelt und diese in eine Datenbank integriert, die nun den aktuellen Kenntnisstand zur Uranspeziation in Trinkwasser darstellt. Mithilfe einer photometrischen Messmethode hat er die Urankonzentration sowohl vor als auch nach der Adsorption ermittelt und eine Bestimmungsgrenze von 3 Mikrogramm pro Liter erreicht.
Die Ergebnisse unter Laborbedingungen haben gezeigt, dass das Entfernen von Uranspuren aus dem Trinkwasser auf Grundlage der Adsorption an Metalloxiden prinzipiell möglich ist. Weitere Arbeiten zur Anpassung des Verfahrens an natürliche Bedingungen sind jetzt notwendig. Sie werden am Fachgebiet Wasserreinhaltung des Institutes für Technischen Umweltschutz weitergeführt.
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