Helmholtz-Gemeinschaft stärkt Kooperation mit Indien

26.04.2006

Die Helmholtz-Gemeinschaft und das Indian Council of Medical Research (ICMR) werden ihre Zusammenarbeit in der biomedizinischen Forschung ausbauen. Eine entsprechende Vereinbarung haben der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Professor Dr. Jürgen Mlynek, und der Direktor des ICMR, Professor Nirmal Ganguly, unterzeichnet.

"Die Zusammenarbeit mit indischen Forschungseinrichtungen wie dem ICMR hat für die Helmholtz-Gemeinschaft eine herausragende Bedeutung und bereits eine lange Tradition", so Mlynek. "Indien hat ein enormes wissenschaftliches Potenzial mit teilweise hervorragend ausgestatteten Labors und hochqualifizierten Studierenden." Die Wissenschaftler beider Organisationen werden sich zunächst auf die biomedizinische Gesundheitsforschung konzentrieren, insbesondere auf Infektions- und Krebsforschung. Ein wesentlicher Bestandteil der Vereinbarung ist der gegenseitige Austausch von Wissenschaftlern zwischen ICMR und Helmholtz-Gemeinschaft. Federführend auf Seiten der Helmholtz-Gemeinschaft ist die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig.

"Wir werden zunächst die Projekte ausbauen, in denen wir schon seit einiger Zeit erfolgreich zusammenarbeiten und die über eine große medizinische Relevanz verfügen", sagte Professor Dr. Rudi Balling, wissenschaftlicher Geschäftsführer der GBF. Dazu gehört zum Beispiel die Erforschung der Mechanismen von Streptokokkeninfektionen, die Scharlach, Hals- und Mandelentzündungen auslösen. Gefährlich sind vor allem die Folgeerkrankungen wie rheumatische Herzerkrankungen, die bei einer unzureichenden Behandlung auftreten können. Indische Partner sind zudem an einem weltweiten Konsortium zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen Hepatitis C beteiligt, das von der GBF koordiniert und von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung gefördert wird. Dazu wird in Dehli ein Hepatitis-Zentrum aufgebaut, in dem beispielsweise erforscht werden soll, welche genetischen Faktoren dazu führen, dass eine Infektion bei einigen Menschen Krebs auslöst, bei anderen jedoch folgenlos bleibt.

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