Degussa verleiht European Science-to-Business Award
Nano-Verfahren für magnetische Speicher: 100.000 Euro für Prof. Russell Cowburn
Preisträger Prof. Russell Cowburn entwickelte hochleistungsfähige Magnetdatenspeicher, die sich insbesondere für den Einsatz in portablen Geräten eignen, wie in Laptops, Mobiltelefonen, Digital-Kameras, MP3-Playern oder PDAs. Möglich werden dadurch auch völlig neue Anwendungen, so zum Beispiel das Speichern umfangreicher Video-Nachrichten auf Handys. Das Geschäftspotenzial dieser neuen Technologie ist laut Degussa enorm: Nach konservativen Schätzungen beläuft sich das zu erwartende Marktvolumen mittelfristig auf mehr als 100 Mio. Euro.
Von den zahlreichen hochkarätigen Bewerbungen hatten es zwei weitere Teams bis in die Endrunde geschafft: Prof. Peter Wasserscheid (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) und Dr. Anders Riisager (Technische Universität Dänemark) sowie Dr. Kjeld van Bommel, Dr. Arianna Friggeri und Dr. Menno Rutger de Jong (Universität Groningen).
Prof. Peter Wasserscheid und Dr. Anders Riisager entwickelten die SILP-Technology. SILP steht für Supported Ionic Liquid Phase. Dahinter verbirgt sich ein Verfahren, mit Hilfe flüssiger Salze Materialoberflächen zu modifizieren, optimieren und variieren. Auf diese Weise lassen sich völlig neue Oberflächeneigenschaften erzeugen, wie etwa die Kombination spezieller Adsorptionseigenschaften mit elektrischer Leitfähigkeit oder katalytische Aktivität.
Das Team von der Universität Groningen und Biomade Technology forschte an neuen Stoffen zur Gelierung und Verdickung von Lösungen und Lösungsmitteln. Diese Low Molecular Weight Gelators (LMWGs) - kleine organische Moleküle - dienen in kosmetischen Formulierungen der Konsistenzänderung von Cremes oder Shampoos. Zudem können sie in pharmazeutischen Formulierungen unter anderem für Tabletten eingesetzt werden, wodurch sich die Auflösungsgeschwindigkeit von Wirkstoffen deutlich erhöht.
Den "Degussa European Science-to-Business Award" hatte der Düsseldorfer Konzern im November 2005 ins Leben gerufen. Der jetzt verliehene Award ist mit einem Preisgeld von 100.000 Euro eine der höchstdotierten Auszeichnungen in der Forschungslandschaft.
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