Berylliumexposition - unerkanntes Problem im Arbeitsschutz?

21.09.2006

Gesundheitliche Gefährdung durch berufliche Berylliumexposition ist in der internationalen Fachwelt ein aktuelles Thema. In den letzten Jahren wurde bekannt, dass sehr viel niedrigere Berylliumkonzentrationen in der Luft, als bisher angenommen, Erkrankungen auslösen können. Probleme ergeben sich aus den sensibilisierenden Eigenschaften des Stoffes, der auch eine chronische Berylliose auslösen kann.

Vor diesem Hintergrund fand im Mai 2006 in der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Berlin, das Fachgespräch "Berylliumexposition - ein unerkanntes Arbeitsschutzproblem in Deutschland?" statt. Lungenfachärzte, Arbeitsmediziner, Chemiker und Ingenieure aus Universitäten, der BAuA und von den Berufsgenossenschaften präsentierten aktuelle Daten aus ihren Arbeitsgebieten (inkl. Luftanalytik und Biomonitoring). Die Dokumentation des Fachgesprächs wurde jetzt auf die Homepage der BAuA eingestellt.

Die chronische Berylliose steht zurzeit bei der arbeitsmedizinischen Beurteilung von Beryllium im Vordergrund. Bei dieser Krankheit bilden sich mikroskopisch kleine Knötchen (Granulome) in dem betroffenen Organgewebe. Diese sogenannte granulomatöse Erkrankung lässt sich nur schwer von der Sarkoidose abgrenzen, da beide ein ähnliches Krankheitsbild hervorrufen. Fehldiagnosen sind deshalb leicht möglich. Erschwerend kommt hinzu, dass wahrscheinlich zu selten an eine Berylliumexposition gedacht wird. Zudem liegen für Beryllium im Vergleich zu anderen Stoffen in Deutschland nur wenig Luftmesswerte am Arbeitsplatz vor. Es fehlen noch konkrete Handlungshilfen für die arbeitsmedizinische Vorsorge und Diagnostik der Erkrankung.

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