Vulkane und Nanotechnologie
Der Ätna als Katalysator-Produzent: Direkte Synthese von Kohlenstoffnanoröhrchen an Lavagestein
Lavagestein ist extrem porös und enthält eine recht große Mengen fein verteilter Eisenoxide. Das ist genau das Richtige für die Synthese der winzigen Gebilde aus Kohlenstoff. Die Forscher pulverisierten das Gestein und erhitzen es bei 700 °C unter Wasserstoffatmosphäre. Die Eisenoxidpartikel werden dadurch zu elementarem Eisen reduziert. Wird nun eine Mischung aus den Gasen Wasserstoff und Ethylen über das Pulver geleitet, katalysieren die Eisenpartikel die Zersetzung von Ethylen zu elementarem Kohlenstoff. In Form von winzigen Röhrchen und Fasern scheidet er sich an dem Lavagestein ab. Vorteile der neuen Methode: Der Katalysator kommt in großen Mengen in der Natur vor und ist daher erschwinglich. Das katalytisch wirkende Eisen muss auf keinen Träger aufgebracht werden, das Lavagestein ist bereits Katalysator und Träger in einem. Das Verfahren kommt zudem ohne "nasschemische" Schritte aus.
Interessant ist aber noch ein ganz anderer, erdgeschichtlicher Aspekt: Wenn eine Kohlenstoffquelle vorhanden ist, können Kohlenstoffnanoröhrchen und -fasern bei relativ moderaten Temperaturen an Mineralien gebildet werden. Vulkane stoßen Gase wie Methan und Wasserstoff aus. Konnten sich auf der Erde also bereits vor Millionen von Jahren diese Kohlenstoffmodifikationen bilden? Auch im interstellaren Raum sind Wasserstoff, Kohlenoxide und metallisches Eisen vorhanden - Voraussetzungen für die Entstehung der kleinen Röhrchen und Fasern. Kommen sie vielleicht auch im Weltraum vor?
Originalveröffentlichung: Dang Sheng Su et al.; "Natural Lavas as Catalysts for Efficient Production of Carbon Nanotubes and Nanofibers"; Angewandte Chemie 2006.
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