Neue Trends in der Labordiagnostik: Automatisierte Verfahren gefragt

02.08.2007

Die durch Einführung der Pauschalvergütung in nahezu allen Bereichen der Medizin notwendig gewordene Kostenreduktion stellt auch die Labordiagnostik vor die Herausforderung, Analysen nicht nur qualitativ hochwertiger und schneller, sondern auch kostengünstiger anzubieten. Sowohl im Krankenhaus als auch im niedergelassenen Bereich führte diese Vorgabe in den letzten Jahren zu einer zunehmenden Automatisierung des Laborablaufs und einer Integration auf wenige Multifunktions-Plattformen. Bereits bei der Entwicklung neuer diagnostischer Verfahren spielt daher die mögliche Automatisierbarkeit eine wichtige Rolle.

Auf der vom Forum MedTech Pharma e.V. veranstalteten Fachtagung "Diagnostics - Automatisierte Verfahren" befassten sich Vertreter führender Hersteller sowie Anwender mit aktuellen Automationslösungen und innovativen Entwicklungen auf den verschiedenen Gebieten der In-vitro-Diagnostik.

Im Bereich Molekulare Diagnostik präsentierte unter anderem Dr. Christian Popp vom Institut Virion\Serion ein neues Nachweisverfahren für HIV-Infektionen. Eine groß angelegte Studie zusammen mit dem Blutspendedienst des BRK bestätigte die marktreife Performance des entwickelten Testsystems, welches erstmals einen quantitativen und simultanen Nachweis verschiedener HIV-Typen in Kombination mit einer vollautomatisierten Auswertung ermöglicht.

Neue Trends in der so genannten "Point-of-Care" Diagnostik, bei der die Analyse einer Probe mittels tragbarer Systeme unmittelbar am Ort der Versorgung, z. B. auf der Kranken- oder Intensivstation, stattfindet, wurden von Adrian von Sigriz (Roche Diagnostics GmbH, Mannheim) vorgestellt. Er präsentierte unter anderem ein in der Entwicklung befindliches System, das eine kontinuierliche Messung von Blutzucker während einer Operation einschließlich automatisierter Insulindosierung ermöglicht.

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt lag auf der speziell in Deutschland vorhandenen Konkurrenzsituation zwischen den Zentrallaboren im Krankenhaus, die eine 24h Dienstbereitschaft zu vergleichsweise hohen Kosten bereitstellen müssen und niedergelassenen Versorgungszentren mit häufig industrieähnlichen Strukturen. Für letztere stellt vor allem die Qualitätssicherung bei der Probenentnahme und der häufig lange Transportweg ein Problem dar. Hierzu wurden Lösungsvorschläge wie z. B. eine Probenüberwachung mittels RFID aufgezeigt.

Die 140 Teilnehmer nutzten neben den Vorträgen vor allem auch die begleitende Fachausstellung als exzellente Möglichkeit, sich über neue Technologien zu informieren, neue Kontakte zu knüpfen und Entwicklungsprojekte mit anderen Experten zu diskutieren.

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