Das Gerstengenom unter der Lupe: GSF beteiligt sich an Verbundprojekt
Wegen ihres im Vergleich zu nahen verwandten Getreidearten wie Weizen und Roggen relativ kleinen Genoms - 5 Milliarden Bausteine (Basenpaare) - gilt Gerste auch als Modellpflanze für die Getreide-Genomforschung. Im Zuge der Untersuchungen werden die Wissenschaftler nun die physische Genkarte der Gerste vervollständigen sowie erste Schritte zur Sequenzierung ihres Genoms unternehmen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verknüpfung dieser physischen Karte mit bereits vorhandenen genetischen Informationen.
Bei allen anstehenden Teilprojekten übernimmt das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) Gatersleben die Federführung. Außerdem sind neben der GSF noch das Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI), Jena, und die Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen (BAZ), Quedlinburg, beteiligt. Das Verbundprojekt ist in weltweite Aktivitäten verschiedener Konsortien, wie dem International Barley Sequencing Consortium und der European Triticeae Genomics Initiative, eingebunden, um die Erforschung von Getreide bzw. Gerste voranzutreiben und nationale Anstrengungen länderübergreifend zu koordinieren.
Nach Abschluss werden wichtige Gene aus Gerste, die an der Merkmalsausprägung bedeutender agronomischer Eigenschaften, wie Trockentoleranz, Resistenzen, u. a., beteiligt sind, einer systematischen Isolierung und Analyse zugänglich sein. Diese Ergebnisse bilden die Grundlage für weitergehende Züchtungsvorhaben bzw. biotechnologische Forschungen, ebenso wie für die weitgehende Sequenzierung des Gerstegenoms. Die Beziehungen zwischen den genetischen Informationen und den Merkmalsausprägungen werden teilweise auch auf die verwandten Getreidearten Weizen und Roggen übertragbar sein und können bei deren Erforschung angewandt werden.
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