Neanderthaler hatten wahrscheinlich rote Haare
Aufgrund ausführlicher Replikationen sowie der genetischen Typisierung von annähernd tausend menschlichen DNA Proben konnten sie ausschließen, dass diese Variante eine Kontamination der Experimente mit moderner menschlicher DNA oder ein zufälliges Ergebnis aufgrund von DNA Schäden oder PCR Fehlern darstellt. Funktionelle Tests dieser Variante zeigten, das die Aktivität im Vergleich mit der normalen menschlichen Variante deutlich reduziert ist. Varianten, die eine ähnliche Reduktion in der Aktivität zeigen sind auch beim modernen Menschen bekannt, allerdings aufgrund anderer Mutationen. Interessanterweise führen solche Varianten beim Menschen zu roter Haarfarbe, woraus die Autoren die Schlussfolgerung zogen, dass auch ein Teil der Neanderthaler möglicherweise rote oder hellere Haare und auch hellere Haut hatten.
Schon kürzlich konnte das gleiche Forscherteam zeigen, dass der Funktionsverlust des MC1R mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer helleren Fellfarbe bei Mammuts geführt haben muss . Die in beiden Studien benutze Methode der Leipziger Wissenschaftler könnte künftig neue Einblicke geben, wie ausgestorbene Hominiden, Tiere und Pflanzen lebten. Aber auch die forensische Genetik, eine Disziplin der Gerichtsmedizin, wird von dem Verfahren diesen Studien profitieren.
Originalveröffentlichung: Carles Lalueza-Fox, Holger Römpler, David Caramelli, Claudia Stäubert, Giulio Catalano, David Hughes, Nadin Rohland, Elena Pilli, Laura Longo, Silvana Condemi, Marco de la Rasilla, Javier Fortea, Antonio Rosas, Mark Stoneking, Torsten Schöneberg, Jaume Bertranpetit, and Michael Hofreiter; "A melanocortin 1 receptor variant suggests light skin and red hair in some Neanderthals"; Science 2007.
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