Laune deutscher Business Angels verschlechtert sich

12.11.2007

Die privaten Wagnisfinanzierer in Deutschland blicken skeptisch in die Zukunft. Das zeigt das aktuelle Business Angels Panel der VDI nachrichten. Im 3. Quartal 2007 bewerteten die Teilnehmer ihre Geschäftsaussichten auf einer Skala von 1 (= sehr schlecht) bis 7 (= sehr gut) nur noch mit durchschnittlich 4,38 Punkten. So pessimistisch waren sie seit 2 Jahren nicht mehr.

Roland Kirchhof, Vorstand des Business Angels Netzwerks Deutschland e.V. (BAND), macht die Politik dafür verantwortlich. Viele der in Berlin zeitweise diskutierten Pläne zur Förderung des privaten Wagniskapitalmarktes würden voraussichtlich nicht umgesetzt werden. "Angeblich sind sie nicht mit dem deutschen Steuerrecht vereinbar oder stehen Vorgaben aus Brüssel entgegen." Reelle Umsetzungschancen hätte höchstens noch ein einziger Wunsch vieler Engel: Demnach sollen Veräußerungsgewinne dann steuerfrei sein, wenn sie binnen einer bestimmten Frist erneut in Start-ups investiert werden.

Die schlechte Laune der Engel hat Konsequenzen für Unternehmensgründer. Sie bekommen seltener Startkapital. Laut Panel ging nicht mal jeder fünfte der befragten Wagnisfinanzierer im dritten Quartal eine neue Beteiligung ein.

Die größte Chance auf himmlisches Kapital haben Medizin- und Umwelttechniker. Auf einen kräftigen Geldregen braucht allerdings kein Start-up zu hoffen. Jeder einzelne der Gründungsförderer reichte von Juli bis September durchschnittlich nur rund 80.000 Euro aus. Zum Vergleich: Drei Jahre zuvor lag der Betrag noch bei über 190.000 Euro.

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