Biotechnologie-Branche optimistisch für 2008
Robuste Entwicklung trotz politischem Gegenwind
Die überwiegende Mehrheit der befragten Biotech-Unternehmen gab an, ihre derzeitige Geschäftslage sei gut (61%). Ein Drittel beurteilt die eigenen Geschäfte mit "befriedigend". Auch ihre mittelfristige Zukunft schätzen die Firmen mehrheitlich positiv ein: 55% gehen von einer günstigen Entwicklung der eigenen Lage aus. Dies führt zu einer sehr erfreulichen Entwicklung bei der Beschäftigung: Nach den Steigerungen der vergangenen Jahre wollen auch 2008 annähernd drei Viertel der Unternehmen weiteres Personal einstellen (72%).
Den Ergebnissen der Umfrage zufolge werden allerdings die Investitionen in Forschung und Entwicklung weniger stark wachsen als im Vorjahr: Planten für 2007 immerhin 56% der Firmen ihre Investitionen in diesem Bereich zu erhöhen, so sind es im laufenden Jahr 2008 nur noch 47%. Zudem hat sich die Einschätzung des Geschäftsklimas - also der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen - gegenüber dem Vorjahr eingetrübt: Die Mehrheit der deutschen Firmen beurteilt es als "befriedigend" (56%), 16% als schlecht und lediglich 28% als gut. Die Fraktion der Unzufriedenen hat sich damit gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Dass sich die Rahmenbedingungen verbessern werden, glauben in der aktuellen Umfrage nur noch 43% gegenüber 54% im Vorjahr. Dagegen stieg der Anteil derjenigen, die annehmen, das Klima werde sich zukünftig nicht ändern, um 10 Prozentpunkte auf 50%.
Rainer Wessel, BIO Deutschland-Vorstandsmitglied, sagte auf der Pressekonferenz: "Die Biotech-Branche in Deutschland wächst und wird weiter wachsen." Die optimistische Einschätzung der Lage sowie die Pläne zur Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze zeigten dies deutlich.
Jens Katzek, Vorstandsmitglied der BIO Deutschland, fügte hinzu, die Umfragergebnisse mahnten gleichzeitig auch zur Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen: "Die deutschen Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren zunehmend robuster aufgestellt und ihre Geschäftsmodelle angepasst." Katzek erläuterte im Hinblick auf die 2007 verabschiedete Unternehmensteuerreform und die anstehende Novellierung des Gentechnikgesetzes weiter: "Wenn Deutschland sich einen internationalen Technologie-Spitzenplatz sichern möchte, ist allerdings auch Rückenwind aus der Politik nötig. Den haben wir im vergangenen Jahr vermisst."
Andreas Mietzsch, Vorstandsvorsitzender der BIOCOM AG und Herausgeber von "Transkript", meinte: "Wirtschaft ist zur Hälfte Psychologie, da belasten schlechte Nachrichten aus der hochriskanten Medikamentenentwicklung wie von GPC oder Paion natürlich zeitweise die Stimmung. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Biotechnologie auf einem steilen Wachstumspfad und in immer mehr Wirtschaftszweigen mit innovativen und umweltfreundlichen Produkten erfolgreich ist."
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