Laboratorien aus Würzburg, Berlin und Mainz untersuchen die Genregulation spezialisierter T-Zellen

16.06.2008

T-Zellen spielen für das Immunsystem eine ganz wesentliche Rolle. Unterschiedliche T-Zellen nehmen dabei verschiedene Aufgaben in der Immunabwehr wahr. Versagt dieses Abwehrsystem, kann es zu Krankheiten wie Allergien und Autoimmunerkrankungen kommen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat nun ein Forschungsvorhaben von Laboratorien aus Würzburg, Berlin und Mainz bewilligt, das untersucht, wie die genetische Kontrolle die Entwicklung und Funktion verschiedener T-Zellen bestimmt.

"Wir wollen feststellen, wie die einzelnen T-Zellen funktionieren und wie man ihre Genregulation direkt beeinflussen kann, damit letztendlich neue Therapieverfahren entwickelt werden können", erläutert Prof. Dr. Edgar Schmitt vom Institut für Immunologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Die DFG richtet den neuen Sonderforschungsbereich Transregio 52 "Transkriptionelle Programmierung individueller T-Zell-Populationen" zum 1. Juli 2008 ein und stellt dafür zunächst für 4 Jahre etwa 12 Millionen Euro zur Verfügung.

T-Zellen sind weiße Blutkörperchen, die im Knochenmark gebildet werden und im Thymus ausreifen. Sie können Fremdstoffe erkennen und auf vielfältige Weise dagegen Abwehrmaßnahmen ergreifen, während gleichzeitig eine spezialisierte T-Zell-Population autoaggressive Immunreaktionen gegen eigene Körperzellen aktiv verhindert. Diese sogenannten natürlich vorkommenden regulatorischen T-Zellen werden in der Arbeitsgruppe um Edgar Schmitt intensiv erforscht. "Wir werden im Rahmen des Transregio-SFB untersuchen, wie die Entwicklung zu einer spezialisierten T-Zelle verläuft und wie diese ihre Funktion ausübt. In Mainz schauen wir uns die regulatorischen T-Zellen genauer an, zusammen mit den anderen Standorten werden aber alle Subpopulationen von T-Zellen erforscht", so Schmitt. Das Augenmerk liegt darauf, wie genau die genetischen Informationen reguliert werden, damit diese Zellen gezielt ihre Funktion ausüben. Wäre dies bekannt, könnten zum Beispiel autoaggressive T-Zellen abgeschaltet werden; andere, regulatorische Zellen könnten so beeinflusst werden, dass eine Autoimmunerkrankung verhindert wird. "Anhand erster Daten können wir bereits Therapieansätze zur gezielten Beeinflussung asthmatischer Erkrankungen aufzeigen", erklärt Schmitt.

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