Wenn chemische Analytik nach Rosen duftet
Wissenschaftler des Julius Kühn-Instituts (JKI) untersuchten mittels Raman-Spektroskopie Rosenblüten-Extrakte, Rosenöl sowie Rosenwasser und geben der Parfümerie- und Aromaindustrie eine Methode zur schnellen Qualitätskontrolle an die Hand
"Bisher wurde zur Qualitätskontrolle meist Gaschromatographie in Verbindung mit Massenspektrometrie benutzt", erklärt Prof. Dr. Hartwig Schulz vom JKI. Diese Analyse ist jedoch sehr zeitaufwändig. Die genauen Gehalte einzelner Duftkomponenten können teilweise nur unzureichend erfasst werden und die in den Rosenölen enthaltenen, nichtflüchtigen Substanzen sind kaum nachzuweisen. Die Wissenschaftler suchten eine neue verlässlichere Methode. Ihre Antwort auf das Problem ist die Raman-Spektroskopie, kombiniert mit neuen chemometrischen Auswerte-Algorithmen. "Dabei dienten uns Proben mit verschiedenen Gehalten an Phenylethylalkohol als Standard, mit denen wir dann die jeweiligen unbekannten Gehalte in den Naturstoffen erfolgreich bestimmen konnten", erklärt Schulz das Vorgehen. Die Raman-Spektroskopie hat einen weiteren entscheidenden Vorteil, dass auch ein hoher Wassergehalt der Probe das Ergebnis nicht beeinträchtigt. "Das heißt, man muss die Proben vor der spektroskopischen Untersuchung nicht speziell aufarbeiten, sondern kann auch Produkte wie Rosenwasser direkt vermessen", verdeutlicht Schulz. Diese methodische Neuerung stelle eine zusätzliche Option für die Qualitätskontrolle von Rosenblüten-Extrakten und Rosenöl dar. Sie lässt sich prinzipiell auch auf ätherische Öle anderer Pflanzenarten übertragen, so der Ausblick des JKI-Chemikers.
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