QIAGEN und Institute for Animal Health schließen Partnerschaft für die Testung auf Blauzungenkrankheit

Weltweite Lizenz erweitert das Portfolio an Veterinärtests und zielt auf die Eindämmung zukünftiger Ausbrüche der Viruserkrankung

07.11.2008 - Niederlande

QIAGEN N.V. hat den Abschluss einer weltweit exklusiven Vereinbarung mit dem britischen Institute for Animal Health (IAH), einem Forschungs- und Diagnostiklabor für Infektionskrankheiten bei Nutztieren, bekannt gegeben. Entsprechend der Vereinbarung erhält QIAGEN nach eigenen Angaben die Lizenz für ein neuartiges molekulares Testverfahren auf die Blauzungenkrankheit. Das vom IAH entwickelte cador BTV RT-PCR Kit wird laut Unternehmen im Jahr 2009 in den Markt eingeführt und verbreitert zusätzlich QIAGENs Angebot an Tests für den Veterinärbereich.

Die Blauzungenkrankheit wird durch das Blauzungen-Virus (BTV) hervorgerufen und befällt überwiegend Rinder und Schafe. Die Krankheit hat sich nach Unternehmensangaben seit 1998 in Europa ausgebreitet. Entsprechende Ausbrüche wurden in den meisten Ländern inklusive Deutschland, England, Spanien, Italien, Griechenland, Belgien, den Niederlanden und Frankreich registriert. Aktuell bemühen sich die Behörden in den Niederlanden und mehreren anderen europäischen Ländern um die Eindämmung von Ausbrüchen, die durch den vor allem aus Zentral- und Südamerika sowie Afrika bekannten BTV-Typ 8 verursacht werden. Nach Schätzungen des IAH könnten sich die wirtschaftlichen Schäden durch einen größeren Ausbruch der Blauzungenkrankheit allein in Großbritannien auf mehr als 600 Millionen Euro belaufen – bedingt durch eine höhere Sterblichkeit der Tiere, Rückgänge in der Milchproduktion sowie Transport- und Exporteinschränkungen. Eindämmung und damit zusammenhängend der schnelle Nachweis des Erregers sind der Schlüssel zur Bekämpfung dieser Krankheit.

Das neue cador BTV RT-PCR Kit erlaubt nach eigenen Angaben den schnellen und hoch sensitiven Nachweis aller 24 bekannten Typen des Blauzungen-Virus einschließlich BTV 6, der den jüngsten Ausbruch der Krankheit in den Niederlanden verursacht hat, sowie BTV 1, welcher sich von Nordafrika bis an die Nordküste von Frankreich verbreitet hat und aktuell eine Bedrohung für Großbritannien darstellt. Weil viele Symptome der Blauzungen-Krankheit nicht spezifisch für diese Erkrankung sind, besteht ein wachsender Bedarf an zuverlässigen und schnellen Labortests, die bei der Eindämmung zukünftiger Ausbrüche helfen können.

“Das Auftreten und die Verbreitung neuer BTV-Typen, die wir aktuell in Europa beobachten, stellen eine ernstzunehmende Gefahr für die landwirtschaftliche Industrie dar. Das neue cador BTV RT-PCR Kit kann zur Eindämmung zukünftiger Ausbrüche dieser Krankheit beitragen und somit das Risiko massiver wirtschaftlicher Schäden minimieren“, erläutert Simone Gauch, Global Marketing Director Applied Testing bei QIAGEN. “Ein großer Vorteil des Testverfahrens besteht darin, dass es alle bekannten Typen sowie geographischen Varianten des BTV-Virus nachweist. Das Verfahren kann zudem zur Testung geimpfter Tiere eingesetzt werden, die üblicherweise nur gegen eine beschränkte Anzahl der durch die Impfung abgedeckten BTV-Typen geschützt sind und somit untersucht werden müssen, sobald sie mögliche Krankheitssymptome aufweisen. Mithilfe traditioneller Diagnostikmethoden war dies unmöglich, weil die in geimpften Tieren vorhandenen Antikörper eine zu große Ähnlichkeit zu jenen Antigenen aufweisen, die bei einer neuen Infektion gebildet werden. Molekulare Testverfahren wie der cador BTV RT-PCR Test schließen diese Lücke.“

„Die Verbindung unserer Expertise in der Testung auf die Blauzungenkrankheit mit QIAGENs fortschrittlichen Probenvorbereitungs- und Testtechnologien gibt uns ein wirkungsvolles diagnostisches Verfahren zur schnellen Identifizierung infizierter Tiere und zur Eindämmung neuer Ausbrüche der Krankheit, die in der Zukunft wahrscheinlich sind“, sagte Prof. Peter Mertens, Leiter der Arbovirus-Forschungsgruppe am IAH. „Angesichts von QIAGENs führender Position im Bereich molekularer Testmethoden und seiner globalen Reichweite war das Unternehmen unser Wunschpartner für die internationale Verbreitung der Technologie zur Bekämpfung dieser kostspieligen Erkrankung.“

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