Gold-Nanoantennen spüren Proteine auf
Neue Methode zur Beobachtung von Protein-Molekülen mit Nanopartikeln aus Gold
Institut für Physikalische Chemie, JGU
Die Methode der Mainzer Chemiker um Carsten Sönnichsen beruht auf dem Einsatz von Nanopartikeln aus Gold. Die funkelnden Nanoantennen können einzelne, nicht markierte Proteine aufspüren und verändern dann ein klein wenig die Frequenz, also die Farbe. Diese kleine Farbänderung ist mit der Mainzer Technik zu sehen. „Technisch gesehen ist das ein enormer Sprung: Wir haben bei der Beobachtung von einzelnen Molekülen eine extrem hohe zeitliche Auflösung erreicht“, so Sönnichsen. So kann der dynamische Vorgang bei der Anbindung eines Protein-Moleküls beispielsweise auf Millisekunden genau verfolgt werden.
Die Möglichkeit, einzelne Protein-Moleküle zu beobachten, eröffnet auch Wege, um völlig Neues anzugehen. So zum Beispiel die Fluktuation der Belegungsdichte zu verfolgen oder den Vorgang der Protein-Adsorption zeitlich aufzulösen. „Wir sehen, wie sich Moleküle bewegen, wie sie irgendwo andocken oder wie sich Protein-Moleküle falten, das ist ein Blick in die molekulare Welt“, erklärt Irene Ament aus der Arbeitsgruppe von Sönnichsen. Die neue Technik könnte nicht nur für die Chemie, sondern auch für die Medizin und Biologie von Bedeutung sein.
Die Arbeit ist im Zusammenhang des Exzellenzclusters Molecularly Controlled Non-Equilibrium (MCNE) ein wichtiger Baustein zur Erforschung von Nicht-Gleichgewichts-Phänomenen auf molekularer Ebene. Gefördert wurde sie unter anderem durch den ERC Starting Grant „SingleSens".
Das Forschungsgebiet von Sönnichsen „Metall-Nanopartikel als optische Sonden in biologischen Systemen“ ist in das Mainzer Exzellenzcluster MCNE integriert, das den wichtigen Schritt in die abschließende Auswahlrunde der Bundesexzellenzinitiative geschafft hat.
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