Wissensarbeiter werden noch zu sehr kontrolliert
Studienprojekt: Wissensarbeiter und Unternehmen im Spannungsfeld
So betrachten sich 85 Prozent der Führungskräfte selbst eher als Coach denn als Experte und nur 12 Prozent sehen sich in einer kontrollierenden Funktion. Dies sehen die Wissensarbeiter jedoch anders: Fast die Hälfte (46 %) nimmt ihren Vorgesetzten in einer kontrollierenden Rolle wahr und für ein Drittel (32 %) ist ihr Chef der Experte, dem sie zuarbeiten. Hier zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Eigen- und dem Fremdbild der befragten Manager zu ihrer Führungsrolle.
Immerhin scheint die Mehrheit der Vorgesetzten die Zeichen der Zeit erkannt zu haben: 88 Prozent gestehen ihren Wissensarbeitern ein hohes Maß an Selbstbestimmung zu - 90 Prozent der Wissensarbeiter stimmen dem zu.
Anders gestaltet sich dies bei dem Thema Flexibilität. Während fast alle befragten Führungskräfte meinen, sie bieten diese sowohl in Bezug auf die Arbeitszeit (97 %) als auch den -ort (82 %), bejahen dies gerade 62 Prozent der befragten Wissensarbeiter: „Wissensarbeiter dürfen ihre Arbeit mittlerweile selbst gestalten. Dagegen sind sie noch zu sehr eingeschränkt, von wo aus und wann sie tätig zu sein haben. Hier sollten Unternehmen flexiblere Arbeitsmodelle etablieren“, sagt Christoph Niewerth, Vorstandsmitglied der Hays AG.
Fühlen sich Wissensarbeiter nicht zeitgemäß gemanagt, sind sie in hohem Maße wechselbereit. Auch das belegen die Hays-Studienergebnisse: 58 Prozent der befragten Wissensarbeiter sind bereit, das Unternehmen zu wechseln, um sich inhaltlich weiterzuentwickeln.
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