Frühe Hinweise auf Alzheimer
Neue Untersuchungsmethode zeigt erstmals, wie sich Hirnstrukturen asymmetrisch verändern
Christian Wachinger
Ihre Studie veranschaulicht, dass bereits in einem frühen Stadium der Erkrankung Asymmetrien zwischen beiden Gehirnhälften entstehen. „Unsere Untersuchung zeigt zum ersten Mal, dass die Asymmetrien im Hippocampus und der Amygdala bei Alzheimerpatienten zunehmen und somit ein Anzeichen sind für das Fortschreiten der Erkrankung“, sagt Christian Wachinger, Professor für neurobiologische Forschung an der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der LMU und Erstautor der Veröffentlichung.
Zusammen mit Dr. Reuter vom Marinos Center des Massachusetts General Hospital, wo Christian Wachinger bis 2015 forschte, hat er Magnetresonanztomografie-Aufnahmen einer großen Multi-Center-Studie genauer untersucht. An der Studie nahmen sowohl Betroffene teil als auch Personen ohne Beschwerden. Bei der Analyse setzten die Forscher das von ihnen entwickelte Computerprogramm „BrainPrint“ ein, das 2015 in einem Artikel in der Fachpublikation Neuroimage vorgestellt wurde. Die Asymmetrien waren bei jenen Personen am stärksten, deren Demenz am weitesten fortgeschritten war, sowie am niedrigsten bei den gesunden Teilnehmern. „Das Ausmaß an Asymmetrien in den Hirnstrukturen könnte schon in frühem Stadium ein Biomarker sein, der die weitere Entwicklung der Erkrankung vorhersagen kann“, sagt Christian Wachinger. „Allerdings müssen wir die zugrundeliegenden Mechanismen, die für die Entstehung der Asymmetrien verantwortlich sind, noch besser verstehen.“
Originalveröffentlichung
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