Hochauflösender Röntgenblick unter die Haut

Zoologen der Universität Jena nehmen weltweit einmalige Röntgenvideoanlage in Betrieb

22.02.2007

Ein Chamäleon, das sich langsam vorwärts bewegt, ist das erste Tier, das die Jenaer Forscher dabei mit einer weltweit einzigartigen Röntgenvideoanlage filmen. Zur Analyse der Bewegung steht der Zoologin Dr. Manuela Schmidt und ihren Kollegen vom Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie nun die leistungsfähigste Röntgenvideoanlage zur Untersuchung von Tierbewegungen zur Verfügung, die es derzeit weltweit gibt. Bis zu 1.000 Bilder pro Sekunde nimmt jede der vier Kameras der raumfüllenden Anlage auf. Damit erfassen die Forscher jede noch so schnelle Bewegung ihrer vierbeinigen Untersuchungsobjekte.

Doch nicht allein die Schnelligkeit macht die rund 1,5 Millionen Euro teure Spezialanfertigung zu einem weltweit einmaligen Forschungsgerät. Vor allem die hohe räumliche Auflösung versetzt die Forscher in Aufregung. "Die Bilder werden gleichzeitig in zwei Ebenen aufgenommen, die wiederum frei wählbar sind", so Prof. Dr. Martin Fischer. "Damit werden wir Aufnahmen bekommen, die so noch niemand gesehen hat", freut sich der Inhaber des Lehrstuhls für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie der Jenaer Universität, der in der Bewegungsforschung von Tieren seinen Forschungsschwerpunkt hat.

Derzeit interessiert ihn und seine Kollegen vor allem der Bewegungsapparat von Ratten und anderen Kletterern. Ihr Know-how bringen die Jenaer Zoologen um Prof. Fischer in ein aktuelles Bionik-Forschungsprojekt ein, das das Bundesforschungsministerium (BMBF) in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 3,45 Millionen Euro unterstützt.

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