Goldige Nanohanteln
Selektive Bindung von Goldnanopartikeln an die Enden stäbchenförmiger Viren
Biologische Moleküle wie DNA, aber auch wesentlich größere "Fast-Organismen" wie Viren sind wegen ihres hochsymmetrischen Aufbaus und ihrer engen Größenverteilung ideale "Gussformen." für die genaue Positionierung von Nanoobjekten und die Synthese strukturierter Nanomaterialien. Die Stuttgarter Wissenschaftler wählten für ihre Versuche das Tabakmosaikvirus, ein für Mensch, Tier und die meisten Pflanzen ungefährliches Pflanzenvirus, das die Form eines etwa 300 nm langen Röhrchens aufweist. Die Forscher mischen eine Suspension dieser Viren mit einer Flüssigkeit, die feinst verteilte Goldpartikelchen, ein so genanntes Goldsol, enthält. Die Goldpartikel tragen dabei Citrat-Moleküle (Zitronensäure) auf ihrer Oberfläche. Unter dem Elektronenmikroskop zeigt sich Interessantes: Einzelne Goldpartikel binden an die Viren - aber ausschließlich an deren Enden. Der Grund für diesen ungewöhnlichen Befund liegt in der RNA der Viren. Wege: "Die RNA ist im Tabakmosaikvirus üblicherweise tief in die Proteinhülle eingebettet, nicht aber an den Enden der Virusröhren." In der Tat konnte gezeigt werden, dass Goldpartikel des Goldsols auch an freie RNA binden. Bittner und seine Kollegen postulieren, dass die aromatischen Basen der RNA das Citrat von der Goldoberfläche verdrängen.
Die Forscher tauchen die Virus-Gold-Gebilde dann auf einem Träger in ein Goldbad (einer Methode zur stromlosen Vergoldung). Dabei scheidet sich weiteres Gold nur auf den bereits vorhandenen Goldnanopartikeln an den Stäbchen-Enden ab, sodass hantelförmige Gebilde entstehen. Bittner und Wege können sich eine ganze Reihe verschiedener Anwendungen für die Nanohanteln vorstellen, beispielsweise als Knotenpunkte für die elektrische Verdrahtung im Nanomaßstab.
Originalveröffentlichung: Alexander M. Bittner et al.; "Selbstorganisation von Metall-Virus-Nanohanteln"; Angewandte Chemie 2007, 119, No. 17, 3210-3212.
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