Chemiebranche: Geschäftspartner bescheinigen gute Zahlungsmoral
Kreditversicherer Atradius legt detaillierte Branchenauswertung des Zahlungsmoralbarometers vor
Gut 75 Prozent der Befragten mussten sich nie oder nur sehr selten mit dem kompletten Ausfall von Zahlungen aus der Chemie- und Pharmabranche beschäftigen - im Vergleich zu den 14 anderen untersuchten Branchen ist dies ein Spitzenwert. "Die positive Bewertung für die Branche soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Risiko eines Forderungsausfalls nicht geringer geworden ist. Sollte die derzeitige Krise an den internationalen Kreditmärkten länger anhalten, könnten Unternehmen mit einer hohen Fremdfinanzierung in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Eine Absicherung des Forderungsbestands ist deshalb wichtiger denn je", sagt Dr. Thomas Langen, Regional Director Deutschland, Mittel- und Osteuropa von Atradius.
Im Schnitt benötigte die deutsche Chemie- und Pharmabranche 45 Tage, um ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen. Schneller wurden offene Rechnungen nur von der Dienstleistungs- und Transportbranche sowie Technik, Wissenschaft und Elektronik bezahlt. Zum Vergleich: Die öffentliche Hand in Deutschland benötigte ganze 69 Tage, Möbel- und Einrichrichtungsfirmen immerhin noch 58 Tage.
Ein weiteres Ergebnis des Zahlungsmoralbarometers: Die Bezahlung hat in 76 Prozent der Fälle "nie", "sehr selten" oder nur "eher selten" länger als vereinbart gedauert. Allerdings kommt es immerhin bei jeder vierten Rechnung zu Zahlungsverzögerungen.
Detaillierte Angaben zur Zahlungsmoral in der Chemie- und Pharmabranche sowie in 14 weiteren Wirtschaftszweigen in Deutschland, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien und den Niederlanden finden sich im Branchen-Spezial des Atradius Zahlungsmoralbarometers. Die Studie ist kostenlos online erhältlich.
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