Deutsche Chemieproduktion schaltet einen Gang zurück
Bericht des VCI zur wirtschaftlichen Lage der Branche im vierten Quartal
Nach vier Jahren mit überdurchschnittlichem Wachstum hat in Deutschland wie in Europa die Wachstumsdynamik im vierten Quartal 2007 nachgelassen. Der hohe Eurokurs belastet die Wettbewerbsfähigkeit auf den außereuropäischen Märkten und auch die Binnennachfrage ließ zum Jahresende nach. Die wirtschaftliche Krise in den USA hat sich im vierten Quartal fortgesetzt. Die schwache Entwicklung der Industrieproduktion führte zu sinkenden Chemieexporten nach Nordamerika. Dagegen wuchs die Wirtschaft in Asien, vor allem in China und Indien, weiterhin sehr dynamisch. Davon profitierte auch die Nachfrage nach Chemikalien. Das Rekordniveau für Rohstoffpreise kurbelte das Wachstum in Förderregionen wie Lateinamerika, Russland und Nahost kräftig an - und damit auch die Chemieimporte dieser Regionen. Die Weltchemiemärkte, so stellt der VCI fest, befinden sich - mit Ausnahme der USA - in einer weiterhin stabilen Wachstumsphase. Darum erwartet der Chemieverband für 2008 ein Wachstum der Chemieproduktion um circa 2,5 Prozent - nach 4,3 Prozent im vergangenen Jahr.
Durch den Kostendruck der Rohstoffmärkte werden die Preise laut Prognose um rund 2 Prozent steigen. Unter diesen Bedingungen geht der VCI davon aus, dass der Branchenumsatz im Jahr 2008 um etwa 4,5 Prozent wachsen wird.
Produktion sank zum Jahresende: Die Chemieproduktion ist im vierten Quartal 2007 gegenüber dem Vorquartal um 1,6 Prozent gesunken. Sie lag aber um 1,7 Prozent über dem Wert des vierten Quartals 2006.
Erzeugerpreise stiegen langsamer: Gegenüber dem Vorquartal verteuerten sich chemische Produkte im vierten Quartal um 0,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind die Preise um 1,8 Prozent gestiegen.
Umsatz zum Jahresende leicht rückläufig: Bei sinkender Produktion und kaum noch steigenden Preisen erzielte die deutsche Chemie im vierten Quartal 2007 einen Gesamtumsatz von 41,6 Milliarden Euro. Das sind saisonbereinigt 0,3 Prozent weniger als im Quartal zuvor.
Trendwende bei Mitarbeiterzahlen: Obwohl der Restrukturierungsprozess und die damit verbundene Auslagerung von Unternehmensteilen weiter gingen, ist die Zahl der Mitarbeiter im Jahresverlauf um 0,3 Prozent auf 437.300 gestiegen.
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