Life Science Research: Markt in Deutschland schrumpft

18.06.2013 - Deutschland

Im Jahr 2012 ist der Umsatz der Life Science Research-Unternehmen (LSR) auf 1,72 Milliarden Euro in Deutschland zurückgegangen. Das bedeutet ein Minus von 3,3 Prozent. Dies geht aus einer aktuellen Marktanalyse der Fachabteilung LSR im Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) zurück.

„Grund dafür sind zunehmend knappere Mittel für den Einkauf von LSR-Reagenzien und Geräten bei unseren Kunden“, sagt Dr. Peter Quick, Vorstandsmitglied im VDGH und Vorsitzender des Ausschusses Marktforschung. Zu den verwandten Industriemärkten zählen die Chemie, Pharma, Medizintechnik, In-vitro-Diagnostika und Biotechnologie, die insgesamt 86 Milliarden Euro Umsatz auf sich vereinen. „Die wirtschaftliche Entwicklung dieser Branchen beeinflusst unmittelbar auch den LSR-Markt“, so Quick. Mit Ausnahme der Biotechnologie haben alle Industriemärkte im Jahr 2012 Umsatzrückgänge zu verzeichnen.

Die Life Science Research-Unternehmen bedienen die Bedürfnisse der Spitzenforschung in Universitätslaboratorien und den führenden Forschungsorganisationen (Fraunhofer, Helmholtz, Max Planck) mit maßgeschneiderten Konzepten. Des Weiteren werden Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und Verbrauchsmaterialien für die forschenden Firmen der Industrie geliefert. „Wir liefern Hacken und Schaufeln der Goldgräber in der Life Science – Forschung“, bringt es Quick auf den Punkt. LSR-Produkte werden auch in der Angewandten Forschung, z.B. der Lebensmittelanalytik und in der Forensik eingesetzt.

Die F&E-stärksten Branchen sind zugleich die wichtigsten industriellen Abnehmer von LSR-Produkten: Der Anteil der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen am Umsatz beträgt für die Biotechnologie zwischen 32 und 65 Prozent, die nächstgrößten Innovatoren sind die Pharmaindustrie (13,4 %) und die Diagnostikaindustrie (10,4 %). „Vor diesem Hintergrund hat die Entwicklung der F&E-Aufwendungen für die LSR-Firmen eine besondere Bedeutung“ erläutert Quick. Die Marktanalyse der Fachabteilung LSR kommt zu dem Ergebnis, dass die F&E-Aufwendungen der Biotechnologie im vergangenen Jahr mit 4,0 bis 6,8 Prozent deutlich zurückgingen. Dagegen sind die gleichen Mittel in der Pharmabranche um 3,1 Prozent gewachsen und wirken damit belebend für die LSR-Firmen. Ein weiterer wichtiger Befund: Die Fördermittel der öffentlichen Hand sind für Projekte im LSR-Bereich erstmals rückläufig. Sie sanken im Jahr 2012 um mehr als 40 Millionen Euro, was einem Rückgang um 6,5 Prozent entspricht.

„Dennoch wird Deutschland mit derzeit etwa 9,3 Prozent des Weltmarktes der größte Markt für LSR-Produkte in Europa bleiben“, so Quick.

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