„Die Zukunft des Gesundheitswesens baut auf wahrhaft differenzierte Medikamente“
Biotech- und Pharmaexperten diskutieren die künftige Entwicklung von Kooperationen im Gesundheitswesen
100 internationale Experten der Life Sciences begegneten sich in Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt Düsseldorf zur 7. European Business Development Conference. Der deutsche Branchenverband der Biotechnologie-Industrie (BIO Deutschland) hatte die Konferenz organisiert, um Konzepte zur Entwicklung von Medikamenten sowie Strategien für Partnerschaften und Finanzierungen zu erörtern. Während des zweitägigen Konferenzprogramms waren sich alle Experten einig, dass hochdifferenzierte Medikamente, die eine für Patienten spürbare Veränderung bedeuten und dadurch finanzierbar sind, der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft sind.
Das Konferenzprogramm deckte ein breites inhaltliches Spektrum ab. Trends in der Onkologie wurden ebenso diskutiert wie Investitionskriterien, Risiken bei der Entwicklung von Orphan Drugs und die Zukunft der Forschung und Entwicklung im Bereich chronische Erkrankungen. Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Peter Heinrich, dem Vorstandsvorsitzenden von BIO Deutschland, hielt Simon Moroney, CEO von MorphoSys, den vielbeachteten Eröffnungsvortrag mit dem Titel „How to create sustainable success in the healthcare sector“. Moroney arbeitete in seinem Vortrag besonders heraus, dass die Zukunft der Gesundheitsversorgung nur nachhaltig gestaltet werden kann, wenn Medikamente entwickelt werden, die für Patienten wirklich einen Unterschied machen. Diese Einschätzung wurde von weiteren namhaften Konferenzteilnehmern durchgängig bestätigt.
Detlev Biniszkiewicz (Vice President Oncology bei AstraZeneca) sieht die Zukunft der Krebstherapie in der Kombination unterschiedlicher Ansätze: “Wir brauchen Sie, wir brauchen die Biotechnologie“, so Biniszkiewicz, der auf diese Weise AstraZenecas Offenheit gegenüber Kooperationen hervorhob.
Der erste Konferenztag endete mit einer sehr engagierten Diskussionsrunde von Finanzexperten der Biotech-Branche, die gemeinsam erörterten, wie man den „günstigsten Zeitpunkt“ für Partnerschaften ermittelt. Laut Karsten Henco von HS Life Sciences liegt dieser Zeitpunkt sehr früh innerhalb der ersten beiden Jahre. Dieser Empfehlung schlossen sich seine Diskussionspartner Olivier Litzka (Edmond de Rothschild Investment Partners), Frank Kalkbrenner (Boehringer Ingelheim) und Martin Pöhlchen (Sinfonie Life Science Management).
Eine Runde Präsentationen durch Biotech-Entwickler von Orphan Drugs beleuchtete die Risiken im Zusammenhang mit den regulatorischen Anforderungen für klinische Prüfungen zur Einführung von Orphan Drugs. Thomas Meier (CEO Santhera Pharmaceuticals) veranschaulichte die Vorteile des ‚Adaptive Licensing’ als neue Möglichkeit für einen regulatorischen Ansatz, der einen früheren Markteintritt ermöglicht und den Patienten den Weg zu Behandlungsformen öffnet, deren Wirksamkeit sich als vielversprechend erwiesen hat. Die Abschlussrunde befasste sich mit neuartigen Therapien für chronische Erkrankungen. Die teilnehmenden Experten waren sich einig, dass viele vormals tödliche Krankheiten durch neuartige Therapien chronisch und somit kontrollierbar geworden seien. Mark McDade, COO von UCB, betonte wie wichtig es sei, sich auf neuartige Medikamente zu konzentrieren, die deutliche Vorzüge gegenüber bestehenden Rezepturen aufweisen.
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